Aus der Geschichte

Chonik Gemeinde

                     

     Neues Schloss                                                                             Alten Schloss                                                            

Gemeinde Dalovice (in der Vergangenheit unter den Namen Dallowicz, Dallwicz, Dallwitz, Dalovice genannt) ist zum ersten Mal im Jahre 1498 in der Landtafel erwähnt, von diesem Jahr leitet man die Gründung der Gemeinde ab. Das heißt aber nicht, dass hier die Bevölkerung bis zu dieser Zeit nicht gelebt hat.

Archäologische Ausgrabungen im Verlauf des 20. Jahrhunderts haben bewiesen, dass in der Umgebung des Ortes, heute Tvrziště genannt, Bevölkerung in der späteren Bronzezeit (ca. 1200 – 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung) gelebt hat. Die Funde von diesen Ausgrabungen sind im Museum in Karlovy Vary aufbewahrt. Derzeit finden wir in dieser Lokalität nur Grund eines bewohnbaren Turmes vom Ende des 12. Jahrhunderts, der zu der alten Holzfestung gehörte. Nach dem Feuerbrand dieser Festung, am Anfang des 15. Jahrhunderts, haben ihre Besitzer in der nahen Nachbarschaft eine neue Festung des Hoftyps gebaut, in historischen Quellen unter Bezeichnung „Telbicz“ genannt. Diese Festung wurde im Jahre 1502 von Truppen des Fürsten Šlik ziemlich beschädigt und trotzdem, dass diese teilweise renoviert wurde, war sie nicht mehr zum Wohnen geeignet. Noch während des 16. Jahrhunderts haben die Besitzer neben der Festung ein neues bewohnbares Gebäude gebaut, später „Altes Schloss“ genannt.

Die Besitzer der Herrschaft Dalovice haben sich oft gewechselt, wenn auch die Fläche der Herrschaft (landwirtschaftliche Fläche und Waldbestand) groß war, war das Einkommen davon nicht hoch. Einer der Besitzer – Johann Wenzel Ferdinand, Ritter von Schönau – hat im Jahre 1804 in der Gemeinde ein Steingutsbetrieb gegründet (dann im Jahre 1830 eine Porzellanfabrik, später Epiag genannt), damit er das Einkommen der Herrschaft erhöht.

Am deutlichsten hat sich in die Geschichte der Gemeinde Baron Friedrich Riedl von Riedenstein eingeschrieben, der im Jahre 1871 die Herrschaft inklusive der Porzellanfabrik gekauft hat. In den Jahren 1874 – 1875 lies Baron das „Neue Schloss“ (heute Sitz der Logistischen Mittelschule) aufbauen. Im Jahre 1889 verkaufte er die Porzellanfabrik an Baron Springer, Besitzer der Porzellanfabrik in der Stadt Loket. Das „Alte Schloss“, das weiterhin als ein Wohnheim für Angestellte der Porzellanfabrik diente, ist im Jahre 1898 niedergebrannt. In den folgenden Jahren lies Friedrich Riedl von Riedenstein am Ort des „Alten Schlosses“ ein neues Schlossgebäude bauen, dem der Name „Altes Schloss“ (heute Sitz der Landwirtschaftlichen Mittelschule) geblieben ist.

Baron Friedrich Riedl von Riedenstein starb im Jahre 1905. Nach ihm hat der älteste Sohn Eduard die Herrschaft geerbt, der die Schlossbibliothek um umfassende Sammlungen der deutschen, englischen und französischen Literatur (vor allem an geographische Reiseliteratur orientiert) erweitert hat. Familie Riedl von Riedenstein besaß die Herrschaft Dalovice bis zum Jahre 1945, wann diese in Verwaltung vom tschechoslowakischen Staat übernommen wurde.

Unter die Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Dalovice gehört zweifellos der Schlosspark, in dem die „Körner-Eiche“ dominierend ist. Schon im Jahre 1811 besang Dichter Theodor Körner die Eichen im Park, als er sich in Karlsbad heilte und nach Dalovice Spaziergänge machte.

Damals sind da fünf gewaltige Eichen gewachsen, am Ende des 19. Jahrhundertes sind da drei geblieben und in der Gegenwart blieb im Park nur noch eine Eiche – die „Körner-Eiche“. Diese Eiche ist „denkwürdiger Baum“ und gehört zu den ältesten in der Tschechischen Republik (eingeschätzter Alter ist 700 bis 900 Jahre). Umfang des Stammes ist 887 cm und Höhe 18 m. In ihrer Nähe ist eine T. Körners Büste aus Bronze vom Bildhauer L. Tischler aus dem Jahre 1913.

Bei Anfahrt nach Dalovice, entlang des Vitický-Baches, kann man nicht die Maria-Trost Kirche übersehen, die im Jahre 1929 erbaut wurde (ursprüngliche Kapelle aus dem Jahre 1898 wurde Bestandteil der neuen Kirche).

 

Die Gemeinde Dalovice war eine selbstständige Gemeinde bis zum Jahre 1976, wann sie zu Karlsbad angeschlossen wurde und Karlsbads Stadtviertel geworden ist. Im Jahre 1990 ist es gelungen, Dalovice selbstständig zu machen, und zwar damit, dass Všeborovice und Vysoká ein unteilbarer Bestandteil von Dalovice werden.

                          

Všeborovice, Ortsteil von Dalovice, war eine selbstständige Gemeinde (früher Schobrowitz, Šobrovice genannt). Erste offizielle Erwähnung über Všeborovice ist im Steuererlass aus dem Jahre 1523, deshalb hat man dieses Jahr als das Jahr der Gründung der Gemeinde genommen.

Das älteste Teil der Gemeinde Všeborovice erstand während des 10. bis 12. Jahrhundertes als eine Ortschaft und stand an der Stelle, die heute „Obere“ Všeborovice genannt wird. Neueres Teil von Všeborovice – „Untere“ Všeborovice – wurde erst nach dem Jahre 1880 auf Anlass des Barons Friedrich Riedl von Riedenstein gegründet, vor allem wegen der landwirtschaftlichen Versorgung des industriellen Teiles der Ortschaft Dalovice (Porzellanfabrik, Kohlengrube).

Všeborovice war eine selbständige Gemeinde bis zum Jahre 1960, wann diese zur Gemeinde Dalovice angeschlossen wurde.

                   

Vysoká, Ortsteil von Dalovice, erstand im 15. Jahrhundert als eine Ortschaft zugehörig zur Gemeinde Dalovice (genannt Hohdorf, Hochdorf, Hohendorf). Zum ersten Mal wird Vysoká im Jahre 1655 als eine selbstständige Gemeinde beim Eintrag des Grundbesitzes des Kleinadels in die Landtafel genannt. Zum Unterschied von Dalovice und Všeborovice, an deren Gründung die Einwohner der slawischen Herkunft teilgenommen hatten, war Vysoká vom Anfang an Niederlassung der deutschen Bewohner. Nach dem Jahre 1945 blieb nur eine kleine Gruppe der Sudetendeutschen in der Gemeinde, in der Gegenwart überwiegt eindeutig die tschechische Bevölkerung.

Denkwürdig ist die Kapelle in Vysoká aus dem Jahre 1895, die unweit von der ursprünglichen Kapelle aus dem Jahre 1782 aufgebaut wurde.

Die Gemeinde Vysoká war eine selbstständige Gemeinde bis zum Jahre 1952, wann sie zu Dalovice angefügt wurde.

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